Über mich
1. Januar 2017 von Thomas Bebiolka
Philosoph – Coach – Mediator…wie geht das zusammen?
Es gibt keine Methode, die auf alles „passt“. Es gibt nur Achtsamkeit, Präsenz…denn keine Methode ersetzt persönliche Wärme, Respekt und wertschätzende Einstellung zum Menschen…
Hallo und Guten Tag. Den Button Über mich würde ich auch nicht unbeachtet lassen. Wer ist dieser Mensch hier? Ist er dir sympathisch..kann du ihm vertrauen…was gibt er über sich preis – jenseits von Ausbildungen, Fortbildungen, Weiterbildungen…?
Thomas…
Ich bin an einem Sonntagmorgen bei Kirchenglockenklang geboren. Gegenwärtig lebe ich mein Leben im 9ten Jahrsiebt. – Und das Leben hat mich gelehrt, bei Menschen auch nach „besonderen“ Erfahrungen zu suchen, die durch Bewältigung tiefgreifende Bewusstseinsprozesse in Gang setzen können. Zum Beispiel durchgestandene Krankheiten, Verlusterfahrungen und aktive Trauer, die Notwendigkeit, sein Leben in Krisen neu auszurichten oder sprituelle Orientierungen und Wege, die transpersonelle Erfahrungen bewirken.
Meine persönliche Erfahrung mit Krisen ist, dass sie unsere Prioritäten durcheinanderwirbeln – sie ordnen die Sehnsucht nach Lebendigkeit neu. Damit habe ich in meinem Leben Erfahrungen machen können: an Polio erkrankte ich mit drei Jahren, im Rollstuhl und wieder laufen gelernt mit 25 – nach einer sechs monatigen Reise durch Nordafrika, Hirntumor Diagnose mit Anfang 40 – um nur einige Krisen zu erwähnen. Und jedes Mal waren liebende Menschen in meiner Nähe, die mich begleiteten, auffingen und trösteten und die daran glaubten, dass ich es schaffen werde, wieder aufzustehen. Dafür bin ich sehr dankbar, denn selbstverständlich ist das nicht. Auf diese Weise lernte ich auch meine unterstützende Heilungsenergie, die Resilienzkräfte, kennen – aktiviert von einem starken Commitment, dass ich mir selbst gab und dass die Seelenkräfte meines Willen belebte. Mehr zur Resilienz…folge dem link. –
Aus/Bildung
Beruflich verlief und verläuft mein Leben ähnlich kurvenreich. Die gerade Linie ist eine Illusion der Moderne, sagte Friedrich Hundertwasser. Gilt auch für meinen Lernweg zur Entfaltung meiner Potentiale. Von der Hauptschule kam ich – etwas orientierungslos – in ein kaufmännisches Ausbildungsverhältnis, danach auf eine Fachschule für Elektrotechnik, von da zum Abitur auf ein Wirtschaftsgynmasium, von der Wehrpflicht befreite ich mich auf ungewöhnlichen Wegen, was es mir aber möglich machte, direkt zum Wintersemester 1980 an die Universität zum Philosophie und Psychologie-Studium zu wechseln…8 Jahre später Examen mit Auszeichnung.
Reisen in „Coming Home“ Welten
Ich unternahm viele abenteuerliche Reisen und Retreats zum praktischen Studium verschiedener Welt-Religionen; erste buddhistische Erfahrungen mit dem tibetischen Lehrer Chime Rinpoche Mitte der 80iger Jahre. (Parallel dazu ergab es sich für mich, einige Jahre den spirituellen Weg des Tassawuf (Übungsweg des Sufismus) mit Shaykh Nazim aus Zypern und Annemarie Schimmel, Harvard, zu üben). Das buddhistische Laien Boddhisattva-Gelübte legte ich mit 30 Jahren ab. Ich war jung…und was diese Verpflichtung für mein Leben wirklich bedeutete, wurde mir erst im Lauf der Jahre bewusst. Ende der 80iger Jahre begann ich mit intensiven Studien zu Vipassana, Shamatha und Tonglen Training. Mit Dzongsar Rinpoche ergab sich 1990 in Frankreich ein Torten essen zu meinem 33ten Geburtstag. Vier Wochen saß ich im Frankreich-Retreat vor ihm und Dilgo Khyentse, Sogyal Rinpoche, Chagdud Rinpoche und vielen anderen großen Linienhaltern. (Die Liste der Übertragungen war zwei DIN A 4 Seiten lang und eine englische Übersetzung dazu entdeckte ich mit einem Freund zusammen 15 Jahre später in einer Garage in Edinburgh. Für uns war es eine Art Testament von Dilgo Kkyentse.) – Die erste Ausgabe von „The Book of Living and Dying“ von Sogyal Rinpoche las ich 1991, es kam druckfrisch direkt aus London. Seine buddhistischen Betrachtungen über Leben und Sterben waren vor dem Hintergrund von Martin Heideggers „Sein und Zeit“ mein philosophisch-psychologisches Examensthema.
Philosophische Praxis & Homöopathie
In den 90iger Jahren arbeitete ich als Schulberater im Außendienst in Schleswig-Holstein und studierte nebenbei vier Jahre lang klassische Homöopathie und Philosophische Praxis (als Alternative zur Psychotherapie) in Hamburg. – Anfang 2000 bekam das Thema Achtsamkeit durch meine Vorbereitung auf eine Hirn Tumor OP eine entscheidende Wende – ich dachte vorsorglich, zusammen mit meiner Frau Kathleen, mit der ich seid 25 Jahren ein „langes Partnerschaftliches Gespräch“ führe, über mein Testament nach. Zum gleichen Zeitpunkt, Ende 1999, hatte ich in Köln eine Ausbildung zum WirtschaftsMediator begonnen, die ich im Bewusstsein meiner Diagnose – durch monatliches Pendeln zwischen Hamburg und Köln – noch gut zu Ende führen konnte. Eine neue Perspektive begann sich durch die Zertifizierung als Mediator zu entfalten. (Diese Qualifizierung mit Haltung und Leben zu füllen, bestimmte die nächsten Jahre mein Leben, denn konkrete Fälle waren kaum in Sicht – zu neu und ungewohnt war diese Art Streitkultur in unserem Land.)
Sinn & OrganisationsEntwicklung
Kurz nach meiner Genesung! kamen die ersten Coaching Anfragen durch Empfehlung zu mir. Meistens waren es Gründer, die das Gefühl hatten irgendwie blockiert zu sein oder Mittelständler, die als Persönlichkeiten in Sinnkrisen steckten. Es machte mir große Freude, mit ihnen gemeinsam nach Ursachen zu suchen und stimmige Lösungen zu finden. Aufgrund meines geistigen Übungsweges fühlte ich mich auf das „Zwischenmenschliche“ gut vorbereitet. Aber der wahre Künstler ist Autodidakt, sagte Josef Beuys. Ich las zu dieser Beratungsform Coaching alles, was mir in die Hände viel. Besonders Viktor Frankl`s Logotherapie Ansatz als praktische Philosophie war durch tiefgehende Fragen für meine Coaching-Kunden sehr fruchbar. Und über Mediation gab es in Deutschland zu diesem Zeitpunkt kaum Literatur – in den USA hingegen sehr viel – und im lösungsorientierten systemischen Denken fühlte ich mich aufgehoben und wohl. Ende 90 bis Anfang 2000 war ich in Hamburg Teil einer interdisziplinären Arbeitsgruppe zum Thema Lernende Organisation. Das Buch die Fünfte Disziplin incl. Fieldbook war seit drei Jahren auf dem deutschen Markt und wir prüften den Ansatz so intensiv, dass wir uns in der Erkenntnis „unwirksame Konstellation“ wieder auflösten. ( Und ehrlich gesagt: wir fanden in Deutschland zu der Zeit kein Unternehmen, dass den Ansatz ausprobieren wollte! Die Zeit war noch nicht reif. – Und so war es auch mit Theory U von Otto Scharmer 2009…) – Mit Entrepreneurship, Geschäftsmodell-Entwicklung, agilen Prozessen und Design Thinking setze ich mich seit Jahren auseinander. In Design Thinking sehe ich die konsequente Weiterentwicklung – auf agiler Basis – der lernenden Organisation aus den 90ger Jahren. 2009 war ich selbst bei Prof. Faltin im Labor für Entrepreneurship Berlin zu Gast mit dem Thema: Wertschöpfung durch Selbsterkenntnis. – Wir waren der Ansicht, dass Entrepreneruship die logische Konsequenz des Zuende Denkens der Aufklärung sein sollte. ( Die Selbstbefreiung des Menschen aus der ökonomischen Unmündigkeit!) – Nun ja, das Thema hat sich seid dem bei mir sehr weiterentwickelt. – (David Kelly von der Stanford University gilt als einer der Erfinder von Design Thinking. Wahrscheinlich liegen Pionier-Innovationen dieser Art in der Biografie, im Lebensweg begründet. Frei sein ausserhalb der Konventionen und Zwänge, Intelligenz intelligent und klug nutzen, durch Erfahrung Entwicklung vorantreiben, statt Status Quo verwalten, mit guten Leuten zusammenarbeiten, Co-Kreativität als Haltung…uvm.)
Mobil werden
Im Jahre 2003 lösten wir unser Haus in der Lüneburger Heide auf und stellten unsere Möbel für drei Jahre bei einem befreundeten Biobauern in die Scheune. Ab und zu fuhren wir hin, um Sachen zu verschenken oder wegzuwerfen. Wir wollten leichter werden – kauften uns einen Wohnwagen und fuhren für Monate quer durch Deutschland mit einer Forschungsfrage: Was brauchen die Deutschen für ein glückliches Leben? …und fast alle Türen, an die wir mit einem freundlich visionären Brief zum Gespräch ankopften, öffneten sich für unsere Neugier. Wir fühlten uns wie Pioniere auf diesem Feld. 2006 wurde ich zu einer Konferenz der Klinik Heiligenfeld eingeladen, um aus der Sicht der Glücksforschung einen Beitrag zu leisten. Durch diese Arbeit tauchte das Buch von Sabine Bode Die vergessene Generation auf und – durch ein Co-Housing mit einer Ärztin für Geriatrie, die selbst Kriegskind war – kam das Thema Kriegstraumaforschung zu mir – vor allem der Umgang mit starken Emotionen. Und damit auch ein neuer Ansatz zum Umgang mit Sinnkrisen im Coaching, wenn zum Beispiel im Familienhintergrund Kriegserfahrungen – bewusst oder oft noch unbewusst – eine Rolle spielten. Ein komplexes Thema mit transgenerativen Aspekten. ( Da es bei diesem Thema immer sehr schnell um Fragen der Schuld oder der Versöhnung geht, fand ich die buddhistische Chöd-Praxis des Dämonen fütterns, von Tsültrim Allione, sehr hilfreich.)
Neue Wurzeln
2005 entschieden wir uns, unsere Existenz in Norddeutschland aufzugeben, da unsere Eltern im Rheinland immer mehr Unterstützung brauchten. Wir wollten sie im Alltag mehr unterstützenen, wir wollten etwas zurückgeben, denn sie waren ja die Kriegskinder! So kehrten meine Frau und ich nach 16 Jahren in der Welt „gemeinsam unterwegs“ ins Rheinland zurück. – Es folgten noch mehrere Jahre Co-Housing bis wir 2009 in ein Mehrgenerationen Wohnprojekt zogen. Es ist eine selbstverwaltete Genossenschaft mit 50 Erwachsenen und 23 Kindern. Seit drei Jahren arbeiten wir an einem Erweiterungsprojekt mit integrierter Pflege WG. Seit einem Jahr bin ich Mitglied des Aufsichtsrats.
Ich lebe jetzt im neunten Jahr so…und ich kann dir sagen: mir ist keine Wohnform bekannt, wo du mehr lernst und in deiner Wirkung auf andere ehrlicher gespiegelt wirst als in einer offenen Aussprache in großer Runde. Für intimere, vertraulichere Gespräche in kleinerer Runde haben wir vor Jahren ein Council eingeführt. Für Entscheidungsfindungen in großer Runde praktizieren wir Systemisches Konsensieren, das ich vor sechs Jahren einführte.
Wenn du bis hierhin mitgelesen hast, kannst du dir die Frage: warum ich als Compassion Coach arbeite vielleicht beantworten. Mir sind seit 20 Jahren die Forschungen von John Kabat Zinn zum Thema Mindfulness vertraut – nichts davon kann natürlich jemals abgeschlossen sein. Es ist work in progress, ein Leben lang. – Letztes Jahr nahm ich mit Bernie Glassman und den ZEN Peacmakern am 20ten Auschwitz-Retreat teil – zwei Jahre zuvor war ich mit Bernie, wie ihn seine Freunde nennen, an Yom Kippur zum StrassenRetreat in Tel Aiv. Seelenschmelze und Mitgefühlspraxis…hautnah. Drei Elternteile habe ich beim Sterben begleitet, an den Gräbern vieler Freunde gestanden. Ich weiß um die Vergänglichkeit unseres Lebens und versuche mir das täglich in meiner Arbeit immer wieder bewusst zu machen.
Aus einer Haltung, die ich Nicht-Wissen nenne, werde ich zu Coaching-Beginn dein Gegegüber sein – wenn du bereit dafür bist. Ich höre dir zu…und werde alles nötige tun, dich beim Finden deines Lösungs /Weges zu unterstützen.
Ich arbeite gerne mit Menschen, die einen Sparringspartner suchen und brauchen. Besonders biete ich meine Unterstützung den Menschen an, die aus Gründen sozialer (Un)Gerechtigkeit oder aus einem „beschädigten Leben“ heraus nicht (mehr) an Konkurrenz- und Wettbewerbswirtschaft teilnehmen können und wollen. Mit ihnen zusammen denke ich gerne über mitmenschliche Potentiale und Strategien der wirkungsvollen Umsetzung nach. Die Gemeinwohl-Ökonomie-Bilanz ist mir von Beginn an vertraut und im Moment versuche ich sie für unser Wohnprojekt zu erarbeiten.
Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen.
Das größte aller Wunder ist es lebendig zu sein. Achtsamkeit befähigt uns, dieses Wunder zu berühren. Diese Aussage ist spirituell gesehen universell.
Mögen alle Wesen glücklich sein und die Ursachen und Bedingungen für Glück finden.
Mögen alle Wesen frei sein von Leiden und allen Ursachen und Bedingungen des Leidens.
Mögen alle Wesen die wirkliche Freude der Leidensüberwindung finden.
Mögen alle Wesen in gleichmütiger Ausgeglichenheit verankert und dabei frei von Anhaftung und Abneigung sein.